Johann David Steingruber

Johann David Steingruber. Leben und Werk.
Bildrechte Gedenkausstellung in Ansbach 1987

Johann David Steingruber wurde am 26.8.1702 in Wassertrüdingen bei Ansbach geboren. Seine Ausbildung im Bauhandwerk erhielt er von seinem Vater, dem Maurermeister David Steingruber. Die Weiterbildung erfolgte vermutlich durch den Ansbacher Hofbaudirektor Johann Wilhelm von Zocha. Auf seiner Wanderschaft kam Steingruber an den Rhein und arbeitete an Schlossbauten in Rastatt und Mannheim. 1727 wurde er als ,,Herrschaftlicher Designateur" beim Ansbacher Hofbauamt angestellt. 1734 wurde er Landbauinspektor und 1750 Oberlandbaumeister am Ansbacher Hofbauamt.

In fast sechzigjähriger Tätigkeit drückte er der Stadt Ansbach den Stempel seiner Kunst auf. 1750/51 errichtete er den ,,Herriedner Torturm" und plante 1759/60 die Anlage des Karlsplatzes. Rund 150 Wohnhäuser entstanden nach seinen Entwürfen, darunter auch sein eigenes Haus an der Ecke Maximilians- und Schalkhäuserstraße. In seinen über das gesamte Gebiet der Markgrafschaft Ansbach verstreuten Kirchenbauten ist das Streben nach klassizistischer Schlichtheit erkennbar. Das Innere der Sakralbauten ist von schlichter Nüchternheit. Mit den Kirchenbauten, aber auch mit zahlreichen Pfarr- und Schulhäusern übertrug er den sogenannten ,,Markgrafenstil" auf das flache Land.

Johann David Steingruber starb am 5. November 1787 in Ansbach.

(aus: MÖGELDORF und seine Geschichte, seine Straßen. Autor: Franz Flierl. 1985)

 

Johann David Steingruber - Architektonisches Alphabet
Bildrechte Johann David Steingruber(c) 1763

Die oben abgebildeten Buchstaben sind dem Buch Architektonisches Alphabeth bestehend aus 30 Rissen, Schwabach 1773, von Johann David Steingruber, gestochen von Johann Christoph Berndt (der Jüngere) (1755–1798), entnommen.

Steingrubers erfolgreicher beruflicher Aufstieg vom einfachen Maurer zum herrschaftlichen Baumeister war im 18. Mehr als ein halbes Jahrhundert stand er im Mittelpunkt des Baugeschehens in der Markgrafenstadt Ansbach. Er war der Meister jenes Baustils, den man gemeinhin als Markgrafenstil bezeichnet. Steingrubers Geist hat der Baukunst Ansbachs und seines fränkisch-protestantischen Umlandes sowohl im Profan- als auch im Sakralbau den noch heute erkennbaren Stempel aufgedrückt.