Leopold (oder Leopoldo) Retty wurde 1705 in Laino (zwischen Comer und Luganer See) geboren. Anderen Quellen zufolge wurde er in Wien geboren. In Wien absolvierte Retty vermutlich seine Lehrzeit. 1727 wurde er als herzoglicher Baumeister in Ludwigsburg angestellt und am 1.2.1731 nach Ansbach berufen. Dort wurde er 1732 markgräflicher Baudirektor. 1736/37 war er wieder in Württemberg tätig. 1741 kehrte er als Artilleriemajor nach Ansbach zurück. Bereits 1744 ließ er sich für den Schlossbau nach Stuttgart beurlauben. Dort wurde er 1748 fest angestellt und durfte ab 1750 die Titel Ingenieur Obristleutnant" und Oberbaudirektor" führen.
Rettys Meisterwerk ist der Neubau des Stuttgarter Schlosses. Mit diesem Bauwerk reihte er sich in die erste Reihe der deutschen Architekten um die Mitte des 18. In Rettys Werk spiegelt sich der Übergang von der italienischen Tradition zum Rokoko französischer Prägung, das den Klassizismus vorbereitet.
In Ansbach errichtete Retty unter anderem die Orangerie (1735) und das Gymnasium Carolinum (1736 unter Verwendung älterer Bauten).
Retty starb am 18.9.1751 in Stuttgart.
(aus: MÖGELDORF und seine Geschichte, seine Straßen. Autor: Franz Flierl. 1985)
Weitere Informationen gibt es auf einer Webseite der Bezirksheimatpflege des Bezirks Mittelfranken über eine Austellung über Leopoldo Retty.